Geschichte
Zur Geschichte Seesbachs
Alter Grenzstein im Wald
Kurz vor dem Jahre 1000 ließ der Mainzer Erzbischof Willigis hier auf
einem flachen geneigten Gelände eine Kirche erbauen; von dort aus sollte
der Soonwald erschlossen und die Menschen missioniert werden. Im Jahre 1045
schenkte Kaiser Heinrich III. verschiedene Güter und 1091 Kaiser Heinrich
IV. ein Hofgut in 'Semmundesbach'; dem Bischof von Speyer, der Ort gehörte
seit Jahrhunderten zum Krongut Böckelheim. Diese Schenkung wurde 1101
und 1140 bestätigt; die Bischöfe gaben ihre Anteile als Lehen an
die Grafen von Sponheim weiter. Im Jahr 1434 befand sich Seesbach mit anderen
Dörfern als Pfandbesitz in der Hand der Ritter von Boos von Waldeck,
1483 der Ritter von Rüdesheim, deren Anteile 1490 durch Heirat auch an
die Boose überging.
Nach dem Aussterben der Sponheimer im Jahre 1437 kamen deren Besitzungen an mehrere gemeinsame Herren: Kurpfalz, Baden und Veldenz (ab 1444 Zweibrücken). Die Sponheimer Nebenlinie der Herren von Koppenstein besaß 1301, als sie entstand, verschiedene Anteile an Seesbach. Diese kleine Herrschaft bestand bis ins 18. Jahrhundert.
Im Jahre 1707 gingen die badischen Anteile an Kurpfalz über; die Zweibrücker
Anteile waren durch mehrere Erbfälle im Hause Wittelsbach schließlich
auch mit den kurpfälzischen vereinigt worden. Soweit teile von Seesbach
zur Herrschaft Martinstein gehörten, nahm sie in den Jahren 1716 und
1779 die Markgrafschaft Baden in Besitz. Das 18. Jahrhundert brachte den Einwohnern
schwere Zeiten; durch Kriege und schlechte Ernten gab es Hungerjahre, die
u.a. 1782 – 1785 zur Auswanderung von etwa zwei Drittel der Menschen
führten. Die Fürstenherrschaft der Badener endete 1798, als die
französischen Eroberer Seesbach der neuen 'Mairie' Monzingen zuwiesen;
der Ort teilte von nun an das Schicksal der Verwaltungseinheit: 1816 an Preußen,
1947 zu Rheinland-Pfalz, 1970 zur Verbandsgemeinde Sobernheim.
Radfahrverein beim Besuch des Bischofs 1908
Zum Wappen
Wappen
Unter gold-blau geschachtem Schildhaupt durch eingeschweifte silberne Spitze, darin eine blaue Kapelle, gespalten, vorn in Rot silbernes, sechsspeichiges Rad, hinten in Schwarz goldener, rotbewehrter und –gekrönter Löwe.
Begründung: Das Sponheimer Schachbrett in blau-gold entspricht der Landesherrschaft dieses Geschlechtes im Mittelalter. Das Mainzer Rad erinnert an die Landeshoheit ab 1279. Der Wittelsbacher Löwe bezieht sich auf die in verschiedenem Umfang vorhandene Anteilherrschaft der Herzöge von Zweibrücken bzw. der Kurfürsten von der Pfalz in ihren verschiedenen Linien. Zur Erinnerung an die alte Semendis-Kapelle war es der Wunsch des Gemeinderates, diese in das Wappen aufzunehmen.